Um 1987 machte ich mein erstes Logo. Selbstverständlich für mich selbst. Ich dachte ich hätte Ahnung und kann das. Nur, so fast alles, was mann falsch machen konnte, habe ich damals falsch gemacht. Obwohl, ich hatte mich informiert, Ich hatte das ja zum Teil studiert, kannte die einschlägige Fachliteratur und Vorbilder und meinte, was besseres kann mir jemand anders nicht machen.
Der erste Fehler war, das Logo für mich selbst zu machen. Weil, die Adresse eines Logos sind immer die anderen! Niemals ist man die Adresse selber! Niemals sollte man sich und seinen eigenen Selbstzweck bei einer Logogestaltung betrachten. Man sieht sich da selber immer zu subjektiv!
Mein Sohn, der ein ausgebuffter Designer ist, meinte zu seinem alten Vater neulich "Was hier IMHO oft vergessen wird: eine Logo entsteht durch Kommunikation zwischen Auftraggeber und Gestalter"! Was sollte nun nach dieser These mit der Disskussion mit mir selber entstehen? Nix!
Ich hatte mein erstes Logo als "rhebs design" benannt und es war ein Logo für eine Schmuckkollektion aus Edelstahl.
Zum Logo-Namen, den ich nach allen Regeln der Kunst im Patentamt als Wortzeichen unter Musterschutz stellen ließ, designte ich ein dreifarbiges Dreieck, weil es ja so modisch und so cool aussah. Na ein feines Logo muß bunt aussehen dachte ich 1987. ® rhebs plus ein Bildzeichen vorweg, eben dieses Dreieck war fortan mein Logo. Das ich für rund 500 Mark damals diesen Namen schützen ließ, ist im Nachhinein betrachtet gut für das eigene Ego gewesen. Für den Firmenzweck, nämlich Schmuck zu offerieren war es purer Unsinn. Heute weis ich, wenn schon ein Kunstwort oder Kunstkürzel, dann muß es klingen nach semantischen Regeln des klanglichen Wohlwollens in den Ohren anderer....... Hätte ich mich nicht damals meines Namens geschämt, hätte ich einfach den Laden "Hebstreit - Edelstahlschmuck" nennen sollen. Mein Zeug war nicht schlecht und irgendwann, wäre dieser Name sicher eine toll bekannte Marke geworden. Den Namen gab es ja nicht so oft in Deutschland. Wie z.B. "C.F. Dau" Der Carl hat es richtig gemacht und ist heute weltberühmt.
Als ich zum Zweiten das erste mal vernünftige Visitenkarten drucken ließ, kam das erste Erschrecken wegen der Kosten. Nur im Vierfarbdruck war das machbar und kostete entsprechend.
Zum Dritten war der Name des Logos unpassend und unzweckmäßig für diesen Zweck. Ich hätte den Unternehmenszweck dann auch "Knacks oder Murks" nennen können. Einen kleinen Glücksumstand gab es, als ich 5 Jahre später eine Designagentur gründete, welche wenig mit Schmuck zu tun hatte. Ein Unternehmen, welches sich mit Innenarchitektur und Gastronomiedesign beschäftigte, stand dieser Name dann schon mehr zu. Das dämliche Dreieck ließ ich dann aber einfach weg und firmierte einfach unter © rhebs - designagentur
Eine weitere positive Pointe hat diese Story aber noch. An das Internet dachte ich ja damals noch nicht. Das gab es für mich noch nicht damals in Deutschland. Nun hat die Bezeichnung "rhebs" durch seine komische Buchstabenkombination ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal. Wer im Internet bei goggle rhebs sucht, findet diese Buchstabenkombination ungefähr 900 mal bei der erweiterten Suche und immer bin ich es ;-)
rhebs
Aus dieser Erfahrung heraus designte ich vielfältige Firmenlogos. Fast alle ohne grafisches buntes Trallala. Ich mache gerne Wortzeichen, wo der Name, die Typographie und die Farbe eine wichtige Rolle spielen. Bildzeichen mache ich für meine Kunden nur, wenn es einen wichtigen Grund gibt.
Das Gasthaus zum Stern in Tiefenort, eine
uralter Landgasthof mit Tradition wurde in der traditionellen Schriftart
Times neu definiert. Dazu kam die komlette Innenarchitektur der Gasträume
mit einer kleinen Goethestube.
Rote Firmensignets/logos sind der Traum jeden Designers und jeder, der schon mal Logos gemacht hat, schielt zu CocaCola und Konsorten. Am cleversten fand ich kürzlich das angesagte Logo von e-on . Zwar weiß auf roten Grund - aber dafür mit viel viel rot.
Mein derzeit liebstes rotes Logo ist das Logo für die Gebrüder Faulstich in Tiefenort. F&F Haustechnik. Das zweite F hab ich einfach umgedreht und den Unternehmenszweck allumfassend mit in die zwei Buchstabenzeichen integriert.
Sehr spannend fand ich den Design-Auftrag für das Café Balance in Eisenach. Den Namen fand ich schon mal obertertoll.
Und nicht nur das Logo machte ich für dieses Unternehmen. Die komplette Innenarchitektur kam dazu bis zum Design und der Konstruktion des Tresens und des Rückbuffets. Das Logo war einfarbig in einem bestimmten Grün definiert. Einige Jahre danach machte ein Kollege ein Redesign des Logos.
Prima hat er es gemacht. Den Begriff CAFÉ als Versalien zu schreiben, wie ich beim ersten Design war nicht mehr so wichtig. Der schwerpunkt lag nun auf den Namen BALANCE. Das es ein eingeführtes und bekanntes Café in Eisenach geworden ist wußte inzwischen jeder. Besser hätte ich es auch nicht optimieren können.
Diesmal ein Redesign von mir war das Logo
der Fa. Hans Hahn, Kunststoff- u. Sportartikel GmbH. Der tolle Hahn war
schon vorhanden. Ich habe die Typographie und den Hahn in ein anderes Verhältnis
gebracht. Den Namen des Firmeninhabers habe ich klein geschrieben und den
Geschäftszweck groß.
Für eine Existenzgründerin sollte das Logo einfach, schlicht und kostenreduzierend sein. Ich habe den kurzen Namen erfunden und für die grafische Gestaltung des Logos benötigte ich nicht mal ein Grafikprogramm. Alles ist in Arial und html definiert:
Und prima war auch die Empfehliung des zufriedenen Kunden für die Firma ANES Trockenbau & Bausanierungen.
Wie das Logo auf einem Großflächenposter
wirken kann, sieht man hier:
Auch ein Redesign war das Logo für salecon. Hier wurde von mir im Designprozess festgestellt, dass ein gewünschter Firmenname schon markenrechtlich geschützt war.
Markenrecht ist eigentlich weniger mein
Fachgebiet, aber mal fix im Markenregister im Patentamt oder bei oder denic.de
nach zu sehen ob der Name schon besetzt ist, ist heute keine Kunst mehr,
um vom Kunden Schaden ab zu wenden.
und
habe ich für meine Zwecke gemacht.
Weitere Logos:
Weitere
Referenzen:
Produktdesign
+ Grafikdesign